Mittwoch, 20. Mai 2015

Vermuteter Ablauf des "Überfalles" auf die Filiale der Kreissparkasse am 17.10.2000

Dies ist eine hypothetische Rekonstruktion des vermuteten Ereignisablaufes.

Nach Pressebericht begann der Überfall um 7.30 bei Eintreffen der ersten Bankangestellten am Personaleingang (vermutlich an der dem ehemaligen Parkplatz Möbel Zeller zugewandten, rückwärtigen Gebäudeseite). Diese wurde wie auch kurz darauf eine zweite Bankangestellte von 2 Männern im Bank-Gebäude gefangen genommen und das Eintreffen von 3 weiteren Bankangestellten vor Geschäftsbeginn erwartet. Die 5 Angestellten wurden nach Aushändigung einer 6-stelligen Geldsumme in einem Raum mit verschlossenen Fenstern gefesselt zurückgelassen. Die 2 Bankräuber verließen die Sparkasse um 8.10 nach 40 Minuten Aufenthalt dort. Die Bankangestellten sagten aus, sie hätten nicht hören können ob die Bankräuber eventuell mit einem PKW flüchteten, da die Fenster verschlossen waren.

Die Presseversion legt nahe daß:
  • Die zwei in die Bank eingedrungenen Männer wußten exakt, wieviele Bankangestellte sie wann abzufangen hatten.
  • Die mit der Beute Flüchtenden nutzten einen PKW, der auf dem Parkplatz hinter dem Möbelhaus Zeller geparkt und möglicherweise von einer dritten Person gefahren wurde.  

Der Parkplatz Zeller war zu diesem Zeitpunkt nicht mit einer Zufahrt zur Weilstrasse an der KSPK ausgestattet. Um zur Weilstrasse zu gelangen, mußte man das gesamte Möbelhaus umrunden. Der Parkplatz selbst war möglicherweise kameraüberwacht. Die örtlichen Gegebenheiten wurden später durch Abriss des Möbelhauses und des KSPK-Gebäudes und Neubau des Aldi-Marktes, zweiten REWE-Getränkemarktes und der KSPK grundlegend verändert.

Der Fluchtwagen BMW mit dem am 13.10.2000 abgelaufenen Heilbronner Überführungskennzeichen HN-04933 (mit leicht nach oben versetztem Prägefehler bei der letzten Ziffer "3") fuhr danach vermutlich am Ausgang des Möbelhausparkplatzes in die asphaltierte Querverbindung zur Möttauer Strasse, überquerte diese und fuhr durch die Passage im Gebäude der Volksbank über den Volksbank-Parkplatz zur Nassauer Strasse und diese aufwärts bis Haus Nummer 21 (Schulhaus). Dort fuhr der Fluchtwagen über den Feldweg zwischen dem Anwesen Zanger und dem Sägewerk Schötz entlang der Wiese Hammer in Richtung Kleingärten, wo er in einem rückwärts eingeparkt Gestrüpp abgestellt wurde. 

Zwischen 8.10 und 8.15 morgens befanden sich gewöhnlich keine Mitarbeiter auf den 2 Werksgeländen. Die Mitarbeiter der Firma Zanger nahmen ihre Tätigkeit erst ab 9.00 Uhr auf, die Mitarbeiter des Sägewerkes schon ab 7.00 Uhr waren vermutlich bereits auf Montage abwesend. Direkter Einblick auf die Fahrtroute des BMW existierte vom Fenster der straßenzugewandten Wohnung im 1. OG des Schulhauses (Küche Silke Rühberg-Wern) die zwischen 8.00 und 8.30 gewöhnlich dort frühstückte. 

Bemerkt wurde die Passage des BMW vom Pensionär Rolf Zanger, zum Zeitpunkt des Überfalles kurz vor Vollendung seines 80. Lebensjahres stehend beobachtete er den vorbeifahrenden PKW von seinem Wohnzimmerfenster aus. Dieser gibt seinen Verwandten zu verstehen, daß der später entdeckte PKW, den er mit seiner Kamera auch fotografierte - der Fluchtwagen des Bankraubes war.



1: Kreissparkasse 
2: Volksbank
3. Abstellplatz BMW HN-04933
Rot gepunktete Linie: Fahrtroute des Fluchtfahrzeuges


Aus der zeitgleichen Entstehung einer Perforation im Maschendraht des Gartenzaunes des Anwesens Zanger auf Höhe des Turmes des Sägewerkes Schötz und dem Ablegen des ausgeschnittenen Maschendrahtes neben dem Lackraumfenster an der der Nassauer Strasse zugewandten Gebäudeseite wird folgender, weiterer Ablauf schlußfolgernd postuliert:

Ein oder zwei Personen bewegten sich anschließend zu Fuß vom Abstellplatz des BMW HN-04933 zurück des gefahrenen Weges in Richtung auf das in den Maschendrahtzaun geschnittene Loch, betraten das Gelände der Firma Zanger, wo sie entweder durch die offene Lackraumtüre in das Fabrikgebäude eindrangen oder einen dort zuvor geparkten zweiten PKW für die Weiterfahrt benutzten.


PKW Symbol rechts: Endpunkt Fahrt Unfallwagen am 26.10.1996
PKW Symbol links: Abstellplatz Fluchtwagen am 17.10.2000
Rote Markierungen: Fahrtstrecken bis zum Endpunkt
Gelbe Markierung: Rücklauf vom BMW HN-04933 zum Zaunschlupfloch und zum Lackraum Fabrik Zanger
Hunde-Symbol: In Hundezwinger verstorbener Polizei Schäferhund Moos 1986
Schaf-Symbol: Kurz nach dem Tod des Schäferhundes im Garten Zanger erschossenes Schaf "Rosalie" 1986


Ob das angeblich beim Bankraub entwendete Geld zuerst im geparkten PKW zurückgelassen wurde, in Brennholz-Holzstapeln der Umgebung des BMW-Abstellplatzes zwischengelagert wurde oder in die Fabrik Zanger transportiert wurde ist spekulativ.

Voraussetzung für diesen Ereignisablauf wäre, daß die Täter exakte Ortskenntnis hatten und so vertraut mit den Gepflogenheiten der Umgebung der Fabrik Zanger hatten, daß sie sich dort sicher und in voller Situationskontrolle fühlten.

Zum Zeitpunkt Oktober 2000 wurde die Fabrik von Mark Zanger und Sabine Zanger geschiedene Pfeiffer geborene Peter genutzt. 








  



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